Schularten

Die Eichendorffschule vereint seit dem Schuljahr 2016/17 zwei Schularten unter ihrem Dach:

 

Schulneubau 2017-2023

Gericke Gestalter, Waiblingen

Neubau und Sanierung Eichendorffschule mit Turnhalle Stuttgart-Bad Canstatt

Pädagogisches Konzept

Die Schularchitektur ist im Wandel. Schulen verabschieden sich davon reine Lernorte zu sein. Vielmehr entstehen lebendige Häuser als Rahmen für eine vielfältige Pädagogik.

Die für Schulen und Bauen Verantwortlichen der Stadt Stuttgart haben diesen Wandel früh erkannt und die Planung der Grund- und Gemeinschaftsschule Eichendorff darauf ausgerichtet.

Die Schüler:innen lernen nicht mehr im Gleichschritt, vielmehr gilt es persönliche Entwicklungen des einzelnen Kindes zu erkennen und dementsprechend zu fördern. Nicht Frontalunterricht, sondern eigenständiges Lernen mit gegenseitiger Unterstützung und kooperativer Projektarbeit bestimmen den Tagesablauf der Schüler:innen. Darüber hinaus wird Inklusion ein wichtiger Bestandteil des Schulalltags und auch der digitale Wandel hat gerade erst begonnen.

Typologisch hat die traditionelle Flurschule ausgedient. Für die Architektur von Schulen muss Lernraum neu definiert werden. Die reine Addition von Räumen kann nicht die Antwort sein – strukturelle Lösungen sind gefragt, die auch wirtschaftlich umsetzbar sind.

Die Klasse als zentraler Lern- und Rückzugsraum wird weiter Bestand haben. Allerdings gilt es durch die Kombination mit anderen Flächen und Raumeinheiten mehr Möglichkeiten für differenzierten Unterricht zu schaffen. Flexibel, ganztägig nutzbare Einheiten werden in Zukunft unseren Schulbau bestimmen und auch auf weitere Veränderungen in den pädagogischen Setzungen reagieren.
Erschließungen müssen neu definiert werden und in den Lernalltag integrierbar sein. Auch der Brandschutz darf nicht mehr Hindernis sein, sondern muss neu interpretiert werden.
Entstehen müssen Heimaten für alle Nutzer:innen der Schule. Ganztag als gelebtes Konzept geht weit über die Funktion des reinen Lernraumes hinaus. Kommunikation, Rückzug, Bewegung und Ruhe sind Teil des Tagesrhythmus und müssen Raum erhalten.
Dass dies in der Konzeption der Eichendorffschule zusammen mit den Verantwortlichen in Verwaltung, Pädagogik und Planung gemeinsam entwickelt worden ist, unterstreicht den Willen nach Veränderung in der Konzeption von Schulen und ist beispielhaft in der Schullandschaft Deutschlands.
Frank Hausmann, Architekt

 

Entwicklung des Pädagogischen Konzeptes

Im Sommer 2010 bestätigte die Untersuchung der Firma Drees und Sommer den großen Sanierungsbedarf der Eichendorffschule, worauf Hausmann Architektur eine Machbarkeitsstudie für einen Neu- bzw. Umbau der Schule entwickelte. Dadurch, dass die Planung in eine Zeit fiel, in der die Architektur von Schulen sich im Wandel befand, ermöglichte die Stadt Stuttgart der Schulgemeinde der Eichendorffschule, ihr pädagogisches Konzept vom »miteinander leben lernen« mit dem Raum als 3. Pädagogen neu zu denken und zu planen.
Hierfür wurde ein Bauteam gegründet, das sich aus Eltern, Lehrkräften und der Schulleitung der Eichendorffschule zusammensetzte. Für den Bereich der Außenanlage wurde darüber hinaus auch die Schülerschaft mit eingebunden. Bei einer gemeinsamen Exkursion im Sommer 2012 zum Thema „Zukunftsfähige Schule-gebaute Pädagogik“ besuchte das Bauteam der Eichendorffschule zusammen mit Vertretern des Schulverwaltungsamts und des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums innovative Schulbauprojekte im süddeutschen Raum. Die dort gesammelten Eindrücke dienten als Grundlage für die sich anschließende Workshop-Reihe, die von Dr. Seydel und Herrn Schneider angeleitet wurde. Hierbei wurde die multifunktionale Nutzung der Räume neu gedacht. Bei diesem Prozess entstand in unterschiedlichen Planungssitzungen der Schulgemeinde ein zukunftsweisendes pädagogisches Konzept für unsere Eichendorffschule. Hierbei wurden auch die Belange der Inklusion berücksichtigt, so dass, zusammen mit dem
benachbarten Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium, der erste Modellstandort für Inklusion in Stuttgart entstand. Cluster als optimale Lern- und Lebensräume werden den Anforderungen der Schülerschaft in ihrer Vielfalt gerecht. Die Fluchtbalkone ermöglichen die Nutzung der Clustermitten über die Verkehrswege hinaus.
Ergänzt wurde dieses Raumkonzept, unter der Betreuung der Hausmann Architektur, durch ein zum Neubau passendes Möblierungs-und Ausstattungskonzept. In mehreren Workshops brachten das Lehrerkollegium und die Pädagogischen Mitarbeiter ihre Expertisen mit ein. Mit viel Liebe zum Detail entstand im weiteren Projektverlauf mit der Planungsgemeinschaft Eichendorffschule – Hausmannrchitektur + Werkgemeinschaft HHK - somit eine Schule, deren Räume mit spezifischen Ausstattungen den vielfältigen Facetten eines Schultags gerecht werden und die für alle am Schulleben Beteiligten Lernorte und Lebensräume sein können.

Matthias Bolay            Karin Schumann                Nicole Müller
Schulleiter                  Konrektorin                        Konrektorin

 

Entwicklung als Gemeinschaftsschule Stufe 1-10

Die Eichendorffschule ist die erste, in einer Reihe von kommenden Stuttgarter Schulen, die den Wandel hin zu einem neuen qualitätvollen Verständnis von Lernhäusern aufzeigt. Kern des Entwurfs sind die sogenannten Cluster, die als flexible, ganztägig nutzbare Lernumgebungen den Lehrenden und Schüler:innen vielfältigen Gestaltungsspielraum bieten und die Grundlage für eine differenzierte Pädagogik sind. Auch eine altersübergreifende Zusammensetzung der Klassen wäre hier denkbar. Vier Klassenräume bilden die zentralen Lern- und Rückzugsorte der einzelnen Cluster. Sie werden ergänzt durch einen großzügigen Multifunktionsraum, zwei Räume für Inklusion und einen Teamraum mit individuellen Arbeitsplätzen für die Lehrenden.
Alle Räume gruppieren sich um eine großzügig konzipierte Mitte als Ort für Begegnung, Kommunikation, Austausch, aber auch individuelles Arbeiten.
Die Cluster werden ganztägige Heimat der einzelnen Stufen.


»Schülerfreie« Kommunikations- und Ruhezonen für die Lehrenden befinden sich im großzügig gestalteten Verwaltungsbereich.
Damit diese lebendige Nutzungsvielfalt in der Praxis auch gelebt werden kann, sind die einzelnen Cluster trotz einer Größe von 500 bis 600 qm frei von der Brandschutzforderung »notwendiger Flur«.
Möglich macht dies ein umlaufender Fluchtbalkon, an den alle Raumeinheiten der Cluster direkt angebunden sind. So wird die Entfluchtung gesichert.
Das Herz der Schule bildet die Mensa, die auch zentraler Veranstaltungsort ist. Mit ihren großzügigen Sitzstufen gibt sie Raum für Aufenthalt und Kommunikation auch außerhalb der eigentlichen Nutzungsszenarien.
Die Wege im gesamten Schulhaus sind trotz der Größe kurz und gut überschaubar. Zwei großzügige innenliegende Treppenhäuser, die natürlich belichtet sind, ermöglichen die vertikale Erschließung.
Im zweiten Bauabschnitt wurde die Schule um eine neue Zweifeld-Turnhalle ergänzt, die sich im Westen an den Neubau anschließt. Der vorgelagerte, direkt angebundene zweigeschossige Fachklassenbau
wurde saniert und als neuer Verwaltungs- und Lehrkräftebereich umgebaut.
Zu einem gut funktionierenden Schulhaus gehört auch die gemeinsame Planung der Möblierung. Bei der Eichendorffschule konnte diese frühzeitig mit Bauherr und Nutzer:innen erarbeitet, abgestimmt
und in das Gesamtkonzept integriert werden – die Schule wirkt wie aus einem Guss.
Frank Hausmann, Architekt

 

 

Entwicklung des Leitsystems

Das Leitsystem der Eichendorffschule erfüllt über seine ursprüngliche Funktion hinaus zwei besondere Anforderungen, die dem neuen Schultypus gerecht werden sollen: Wegeleitung und Identifikationsmöglichkeiten beziehen sich auf die sieben Lerncluster. Die intuitiv verständliche Zeichensprache mit gut lesbaren Größen und Farbkontrasten begünstigt gelingende Inklusion.
Schulkinder identifizieren sich heute über den Klassenverbund hinaus mit ihrem Lerncluster, »ihrem« Lernbereich, in dem sie ihre Schultage möglicherweise mehrere Schuljahre lang verbringen. Jedem  
Cluster ist ein Symbol zugeordnet, das ein typisches Motiv aus Bad Cannstatt darstellt: Patentwagen, Cannstatter Wasen, Wilhelma, die Mineralquellen, Stadion, Neckardampfer und Weinberge sind
bekannte Wahrzeichen der Stadt. Im Eingangsfoyer sind sie alle an einer Empfangswand als Übersicht versammelt. Die runden Schilder wiederholen sich dann, gut sichtbar von den Treppenhäusern aus, als
Eingangszeichen vor jedem Clusterzugang.

Die beiden komplementär ausgewählten Leitfarben Hellgrün und Rot beziehen sich auf die beiden Treppenhäuser, über die die jeweiligen Bereiche erschlossen sind. Als dritte Buntfarbe kommt noch
Orange für die Verwaltung ins Spiel. Spielerisch/künstlerisch interpretiert leiten die Clustersymbole als Farblasuren direkt auf Betonoberflächen durch die Treppenhäuser. Die freihändig linear gezeichneten Symbole in all ihren Anwendungen erzeugen eine leichte, sympathische Zeichensprache, die zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre in der Eichendorffschule beiträgt.
Berthold Weidner und Sabine Heine

page_images.png       page_images-1.png    Türschilder mit bleibender und mit austauschbarer Beschriftung

page_images-2.png   page_images-3.png   Zugang zum Cluster »Mineralquelle»

 

 

 

2017 Baubeginn an der Eichendorffschule.

Im Herbst 2019 wurde der 1. Bauabschnitt fertiggestellt  und die Schülerinnen und Schüler der Stammschule haben nach den Herbstferien 2019 die neuen Klassenzimmer bezogen.

Im 2. Bauabschnitt entsteht ein weiteres Cluster und eine 2. Feldsporthalle. Darüber hinaus wird das  Verwaltungsgebäude generalsaniert und die Außenalagen neu erschlossen.

Im Januar 2021 sind die Rohbauarbeiten für das Cluster und die Sporthalle nahezu abgeschlossen.

Im Schuljahr 22/23 wird der Bau fertiggestellt und die Klassen, die bisher in der Außenstelle untergebracht sind werden in das neue Gebäude umziehen.

Die Außenanlagen werden im 1. HJ 23/24 fertiggestellt.

 

http://www.stuttgart.de/item/show/590680

Rodungsarbeiten im Januar 2017

 

Abbrucharbeiten Turnhalle / Verbindungsbau

Die lauten Rammarbeiten sind überstanden

Im September beginnt der Rohbau - derzeit werden die Bodenplatten betoniert

Fertigstellung Rohbau

Der Rohbau ist fertig. Nun geht es um den Innenausbau

Innenausbau

Zur Zeit läuft der Innenausbau. Die Fenster werden eingepasst.

Zum Schuljahr 2019/20 sollen die Klassen der Halbtagsklassen der Grundschule, die Klassen der Sekundarstufe 1 und die Verwaltung das neue Gebäude beziehen.

Im zweiten Bauabschnitt entsteht ein weiteres Cluster mit Dachterasse und unsere neue Turnhalle. Darüber hinaus wird der Fachklassenbau saniert.

2021 Fertigstellung mit Umzug der Außenstelle und der Verwaltung.

 

Bezug Neubau

Am 05.11.2019 zogen die Klassen in den Neubau ein.

Der Fotograf Herr Detlef Göckeritz fotografierte im Gebäude zur Dokumentation. s. Bildergalerie

Der Fotograf Herr Detlef Göckeritz fotografierte im Gebäude zur Dokumentation. s. Bildergalerie

 

Der Bauabschnitt 2 hat begonnen.

Die Pavillons und der Oberklassenbau wurden abgerissen.

Turnhalle

Dezember 2020:

- Rohbau Cluster und Sporthalle sind nahezu fertig.

- Das Verwaltungsgebäude wird gerade komplett entbeint.

Juni 2022: Nutzungsbeginn der neuen Sporthalle

September 2022: Nutzungsbeginn Cluster Patentwagen

                             Nutzungsbeginn Kleinspielfeld und GS Hof

22.September 2022: Klettergerüst auf dem GS- Pausenhof wird freigegeben:

Fertigstellung zum Schuljahr 2023/24

Fotoaufnahmen von David Matthiessen,