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Pressebericht: Alle ziehen an einem Strang

Der Bezirksbeirat Bad Cannstatt setzt sich für die Eichendorffschule ein. In einem gemeinsamen Antrag fordern die Fraktionen die Stadtverwaltung auf, das geplante Bauprogramm einschließlich einer Zweifeld-Turnhalle umzusetzen.

Bad Cannstatt - So einig wie selten zeigten sich die Fraktionen des Cannstatter Bezirksbeirats in ihrer jüngsten Sitzung beim Thema Eichendorffschule. Man könne und wolle den Vorschlag der Verwaltung, aus Kostengründen eine kleinere Turnhalle zu bauen, nicht akzeptieren. Wie berichtet, waren die Kosten für den Bau der Sporthalle bei den Planungen im Hochbauamt schlicht vergessen worden.

„Ich bin seit 30 Jahren in der Kommunalpolitik und habe so etwas noch nie erlebt“, sagte Roland Schmid (CDU). Da sich am Sportstättenbedarf nichts geändert habe, sei es weder nachvollziehbar noch akzeptabel, nun Abstriche zu machen. „Der Etat muss erhöht werden und nicht die Maßnahme verändert.“ Zustimmung und ähnliche Meinungen gab es aus allen Fraktionen: „Ich sage das selten, aber ich muss Roland Schmid voll umfänglich Recht geben“, sagte Siegfried Deuschle (Linke). Kathrin Grix von den Grünen warnte davor, das Raumprogramm zu ändern: „Geplant ist ein Modellstandort für Inklusion. Da können wir uns kein Stückwerk erlauben.“ Auch der Schulleiter der Eichendorffschule, Matthias Bolay, fand klare Worte: „Mit einer Einfeldturnhalle geht die Konzeption den Bach runter.“ Der Vorschlag der Verwaltung, teilweise in die Turnhalle des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums auszuweichen, sei in der Praxis nicht umsetzbar – Grundschüler bräuchten locker 15 Minuten für den Fußweg dorthin. Auch er appellierte an die Politik, die geplante Vorzeigeschule nicht zu gefährden – dies sei auch für die Stadt Stuttgart ein Gewinn.

Gemeinsamer Antrag aller Fraktionen

Vom Bezirksbeirat Bad Cannstatt jedenfalls bekommt die Eichendorffschule Unterstützung und ein eindeutiges politisches Signal: In einem gemeinsamen Antrag fordern alle Fraktionen die Stadtverwaltung auf, das Bauprogramm einschließlich der geplanten Zweifeld-Turnhalle zu realisieren und dazu eine tragfähige und verlässliche Finanzierung im Rahmen der Gesamtmaßnahme vorzulegen.

Das letzte Wort wird der Gemeinderat sprechen. Noch vor der Sommerpause soll die Vorlage im Bezirks- und Gemeinderat vorgestellt und beraten werden.

 

Quelle: www.stuttgarter-zeitung.de, 18. Juni 2015